Nach etlichen Geburtswehen in der Folge des Ersten Weltkriegs wurde am 1. Mai 1920 das Land
Thüringen gegründet. Es war ein Zusammenschluss der bisherigen Freistaaten
Sachsen-Weimar-Eisenach Sachsen-Meiningen Sachsen-Altenburg Sachsen-Gotha
Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Sondershausen sowie des Volksstaates Reuß. Damit endete für
die Region eine jahrhundertelange Ära starker territorialer Zersplitterung. Der Gründung voraus
gingen zähe Verhandlungen über eine große oder eine kleine Lösung letztlich kamen einige
Territorien nicht zu dem neuen Land und blieben preußische Inseln in Thüringen. Dieser Band
bietet eine umfassende und leicht lesbare Einführung in die Entstehungsprozesse des Landes vor
100 Jahren. Er ordnet das Geschehen in deutschlandweite Debatten zum Föderalismus ein
thematisiert konkurrierende Thüringenbilder und wesentliche Akteure wie die politischen
Parteien und die Kirchen.