Der selbsternannte Weltbürger Ödön von Horváth ist nicht nur ein Chronist seiner Zeit sondern
auch eine wichtige Stimme gegen den Faschismus und verfolgt in seinen Werken das Ziel der
»Demaskierung des Bewußtseins«. Er tritt als Gesellschafts- und Moralkritiker auf indem er in
seinen Stücken sozialpolitische Stoffe verarbeitet indem er sich in die Welt des
»Kleinbürgers« und Ottonormalverbrauchers hineindenkt und -fühlt. Seine große Gabe ist es die
von ihm beobachteten Menschen mit ihren Alltagsproblemen und ihrer Sprache aufs Papier zu
bringen - »die Welt so zu schildern wie sie halt leider ist.« Damit füllt er die Funktion des
Dichters aus die Wahrheit zu sprechen und Zustände zu entlarven die den Menschen trostlos
machen. Die schonungslosen kritischen und pointierten Aussagen des »Klassikers der Moderne«
verfehlen ihre Wirkung in ihrer Unmittelbarkeit bis heute nicht.