Die Anabasis Xenophons zu Unrecht aus dem Schulunterricht verdrängt ist eines der
großartigsten Bücher der griechischen Prosa sie ist gleichsam ihr Herz. Sie ist die einzige
erhaltene Autobiografie in griechischer Sprache aber gleichzeitig viel mehr als der
Rechenschaftsbericht des Autors vor seinen athenischen Mitbürgern die ihm sein Eintreten für
den spartafreundlichen persischen Satrapen Kyros übelnahmen und vor den griechischen Söldnern
die ihm den sie zum Feldherrn gewählt hatten vorwarfen sich an ihren Beutegeldern zu
bereichern. Das Werk erzählt vielmehr von den Abenteuern der 10 000 Söldner die sich nachdem
ihre Mission - den Großkönig zu stürzen und dessen Bruder Kyros auf den Thron zu heben -
gescheitert war auf den gefahrvollen tausende Kilometer weiten Weg aus dem Innern des
Perserreichs zurück nach Griechenland machen mussten. Die Anabasis zeigt uns die Menschen einer
Umbruchzeit in einer ihnen fremden und feindlichen Umgebung und in Situationen die über Leben
und Tod entscheiden. Alexander der Große und Caesar nahmen das Werk zum Vorbild und schließlich
wurde es das meistgelesene Buch der Antike. Noch in der Moderne begeisterte es Leser wie Heine
Tolstoi oder Joyce.