In ihrem Werk ergründet Nelson die Beziehung zwischen Kunst und Ethik und zieht dafür von
Fotografie über Film bis hin zu Literatur und Malerei Beispiele heran die sie punktgenau
analysiert. Ihr Anliegen ist zu untersuchen inwiefern Kunst die Grausamkeit thematisiert in
einer ohnehin grausamen Welt von Bedeutung ist was ihre Motivation und ihre Wirkungen sind.
Nelson verzichtet dabei auf Werke mit eindeutiger moralischer Aussage sowie auf solche die
Grausamkeit unreflektiert darstellen vielmehr sucht sie das Vielschichtige und Uneindeutige
auf legt ihr Augenmerk auf kontroverse schwer einzuordnende Werke. Dabei verknüpft sie ihre
präzisen Betrachtungen mit philosophischen und ethischen Fragestellungen zeigt die politischen
Dimensionen der Kunstproduktion und -rezeption auf und behält immer die Menschlichkeit im Blick
zu der alle Kunst letztlich in Bezug steht.Der Hintergrund vor dem das Werk entstand - Krieg
und Menschenrechtsverletzungen - ist auch in Europa bedauernswerterweise aktueller denn je.
Nelsons nuancierte Erkundung der künstlerischen Landschaft des 20. und 21. Jahrhunderts bietet
ein Modell dafür wie sich ethische Überzeugungen mit Wertschätzung für Kunstwerke in Einklang
bringen lassen die die Grenzen des Geschmacks des Tabus und der Zulässigkeit berühren.