Im Jahr 1995 erschien Binjamin Wilkomirskis viel beachtete Autobiografie Bruchstücke bei der
es sich vorgeblich um den Bericht eines Kinderüberlebenden von Auschwitz handelte. Seine
Erinnerungen wurden später jedoch als Konfabulation erkannt - ein Medienskandal nahm seinen
Lauf. In ihrer Masterarbeit untersucht Verena Huth die Feuilletondebatte geht auf Theorien zur
Gattung 'Autobiografie' sowie der Gedächtnisforschung ein und wendet sich schließlich der
literarischen Rezeption des 'Wilkomirski-Falls' zu: dem 2010 erschienenen Roman Die Leinwand
von Benjamin Stein der die Konzeption authentischen Erinnerns radikal infrage stellt. Verena
Huth beschreibt die Präsentation des Falls in Die Leinwand und diskutiert die sich daraus
ergebenden neuen Perspektiven.