Die Nachkriegsgeneration wird älter die Kinder und Enkel dieser Menschen haben 70 Jahre nach
dem Ende des 2. Weltkriegs nur vage oder gar keine Vorstellungen von dieser Zeit. Von einer
Zeit in der die Welt aus den Fugen geraten war. In 22 Splittern des Familienbildes auf dem
Cover - nebst Prolog und Epilog - erzählt der Autor aus seiner Erinnerung von den Jahren 1946
bis 1958 - mal augenzwinkernd und satirisch mal traurig und bitter. Wer kennt heute noch
Trümmer-Spielplätze? Wer weiß noch was ein Interzonenzug ist? Wer kennt noch die drakonischen
Strafen in der Schule selbst bei kleinsten Vergehen? Der rote Faden seiner Erzählung sind
allerdings die Haare auf Käthes Brust die sein Vater gesehen haben will . . . Die Erinnerung
ist das einzige Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können sagte der Schriftsteller
Jean Paul. Wenn die Nachkriegszeit ein Paradies gewesen ist war der vorangegangene Krieg die
Hölle. Die Wahrnehmung allerdings ist relativ. Für einige der Protagonisten der
Kriegsgeneration scheinen die Jahre 1933 bis 1945 in der Erinnerung zumindest teilweise wohl
eher das Paradies und die Nachkriegszeit die Hölle gewesen zu sein. Wie sonst sollte man sich
die mitunter nicht enden wollende Begeisterung für den BDM Arbeitsdienst und Kriegshilfsdienst
erklären?