Bildende Künstler geraten auch wenn sie und ihre Werke in ihrer Zeit bekannt geschätzt und
beliebt waren im Laufe der Jahre Jahrzehnte oftmals in Vergessenheit wenn nicht jemand ihr
Werk und ihr Andenken pflegt. So war und ist es auch bei dem Maler und Graphiker Gerhard Sy
der von 1912 an in Kassel lebte und arbeitete. Die trotz der großen Sy-Retrospektive des
Stadtmuseums Kassel 2007 08 noch ausstehende schriftliche Würdigung Sys und seines Werkes soll
hiermit nachgeholt werden. Dabei wird zugleich am Beispiel des Kunstgeschehens in der Stadt
Kassel und an der damals bedeutenden Kasseler Kunstakademie das künstlerische und kulturelle
Umfeld in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit seinen radikalen künstlerischen
Umbrüchen beleuchtet und somit ein Stück Kulturgeschichte Kassels in Erinnerung gerufen. In
diesem Gesamtzusammenhang wird auch Sys Auseinandersetzung mit den Kunstrichtungen des
Expressionismus und des Japonismus näher betrachtet. Die Abhandlung wird ergänzt durch ein
Werkverzeichnis einen Abbildungsteil und den Abdruck des Briefwechsels zwischen dem Ehepaar Sy
und ihrer Mäzenin aus dem Jahr 1936.