Souvenir aus dem Urlaub»Das ist einfach unglaublich. Ich hab niemals Schöneres gesehen«
flüsterte Tatjana Brams ergriffen während die Herde Gnus in einiger Entfernung gemächlich an
den Jeeps vorbei in Richtung Fluß zog. Und auch ihrem Mann Bertold der für gewöhnlich nicht so
leicht zu beeindrucken war schlug das Herz bis zum Hals und sein Atem stockte. »Normalerweise
kennt man solche Szenen nur aus dem Fernsehen. Kaum zu glauben daß das hier alles echt ist«
antwortete er mit gedämpfter Stimme um die große Herde die sich jetzt am Flußufer versammelt
hatte nicht unnötig zu stören. »Ich gebe ja zu daß ich diese Idee auf Safari zu gehen für
verrückt gehalten habe. Eine deiner üblichen Spinnereien. Aber jetzt bin ich wirklich
begeistert.« Tatjana stand aufrecht neben Bertold in dem offenen Jeep und konnte sich gar nicht
satt sehen an der fremden unwirklichen Szenerie. »Es ist tatsächlich wie im Film.« Als sich
der Wagen schließlich wieder in Bewegung setzte hatte die Herde den Fluß bereits überquert und
wanderte gemächlich davon. Es war inzwischen Nachmittag die Sonne näherte sich dem Horizont
und färbte sich orange und zahlreiche exotische Geräusche erfüllten die warme Luft als die
Expedition zurückkehrte zur Lodge wo bereits ein köstliches Abendessen auf die Touristen
wartete. »Ich fühle mich wie im Märchen« konnte sich Tatjana gar nicht beruhigen als sie nach
einer erfrischenden Dusche Hand in Hand mit Bertold durch die Siedlung der kleinen Blockhäuser
in denen die Gästezimmer untergebracht waren auf das Haupthaus zuschlenderte. Der Gutsbesitzer
strahlte zufrieden. »Ich wußte doch daß diese Reise genau das Richtige für uns ist« erklärte
er voller Genugtuung. »Für uns auf jeden Fall.Die Wahrheit über Anna M.»Was du hast eine
Verabredung mit diesem Thure aus dem Internet?« fragte die medizinisch-technische Assistentin
Maja Beck ihre Kollegin Anna Marquardt die eben mit einer Pipette eine Flüssigkeit in ein
Reagenzglas träufelte. Anna nickte ohne hochzusehen. Um ihren schönen Mund stahl sich ein
feines Lächeln. »Du kannst dir gar nicht vorstellen wie aufgeregt ich bin« gestand sie leise.
»An deiner Stelle hätte ich Angst sonst gar nichts« gab Maja in so scharfem Ton zurück daß
Anna nun doch verunsichert aufblickte. »Aber wir schreiben uns doch schon seit ein paar Wochen.
Er hat mir Bilder geschickt und telefoniert haben wir inzwischen auch ein paarmal. Ich glaube
nicht daß er mich anlügt oder reinlegen will.« »Du bist und bleibst ein naives Mäuschen«
sagte Maja unbarmherzig. Mit Schwung stellte sie ein Tablett voller kleiner Röhrchen in den
Kühlschrank. »Hast du wenigstens eine Freundin darüber informiert wann und wo du dich mit ihm
triffst? Damit sie zur Not einschreiten kann wenn etwas passieren sollte.« Dieser Gedanke
stimmte Anna nachdenklich. »Du hast recht. Vielleicht sollte ich wirklich nicht so blauäugig
sein.« Eine Weile stand sie versonnen vor ihrem Schreibtisch.