Durch die Entstehung der Industriegesellschaft wurde Zeit von der bloßen Dimension zur
Ressource. Diese Veränderung der Wahrnehmung von Zeit hat sich auch auf die Literatur der
Goethezeit ausgewirkt. Die Herausgeber machen es sich zur Aufgabe ein Konzept zu entwickeln
das die wesentlichen Kernbausteine eines Zeitstrukturwandels am Übergang von der Goethezeit zur
Zwischenphase als solche benennt sie konstelliert und miteinander in Beziehung setzt. In
deneinzelnen Beiträgen geht es darum Zeit und Zeitstrukturen als kulturhistorische Phänomene
zu fassen um Rückschlüsse auf literatur- und denkgeschichtliche Umstellungen am Ausgang der
Goethezeit zu ziehen. Dabei wird an konkreten Fallbeispielen geprüft wie literarische
Umgangsformen divergieren und geklärt welche Schlüsse sich daraus für literarische
Wandelprozesse aber auch für den mentalgeschichtlichen Wandel der kulturellen Zeitauffassung
um 1830 ziehen ließen.