Der 1899 in Düsseldorf geborene Gustaf Gründgens ist bis heute eine der bekanntesten und
kontrovers diskutierten deutschen Persönlichkeiten im Film- und Theaterbereich. Nach Kriegsende
absolvierte er seine Schauspielausbildung bei Gustav Lindemann und Louise Dumont worauf
Engagements an deutschen Bühnen folgten bis es ihn zu Max Reinhardt an das Deutsche Theater in
Berlin verschlug. Schnell wurde auch der Film auf ihn aufmerksam - sein Oeuvre umfasst unter
Berücksichtigung von Regie- und Schauspieltätigkeiten insgesamt 33 Filme.Zwar setzte er sich in
der NS-Zeit couragiert für gefährdete Kolleg*innen ein und war selbst durch seine homophilen
Liebschaften gefährdet profitierte aber dennoch von seinen Beziehungen und trug auf
kultureller Ebene zum Erfolg eines menschenverachtenden Systems bei.Gründgens Filme geben einen
Querschnitt durch den deutschen Film er arbeitete mit namhaften Persönlichkeiten wie Hans
Steinhoff Gustav Ucicky Heinz Rühmann Jenny Jugo Willi Forst Fritz Lang Paula Wessely
Marianne Hoppe Fritz Kortner Werner Krauss oder Emil Jannings die alle dazu beitrugen den
deutschsprachigen Film zu formen und zu prägen. So ist nicht nur seine persönliche Entwicklung
und Positionierung zum Film von Interesse sondern auch die Entwicklung des Mediums Film
selbst. Wie veränderten sich die Produktionsabläufe in Hinblick auf politische Gegebenheiten
und wie sind Inhalte und Produktionsbedingungen historisch-gesellschaftlich einzuordnen? Wie
wurde Gründgens im deutschsprachigen Raum und international rezipiert? Die Grundlage für die
Betrachtung bilden Filme sowie Interviews Aufsätze Reden Korrespondenzen Filmbewertungen
bzw. - beschreibungen in der Tages- und Fachpresse Publikationen von und über Gründgens
Personalakten Vorstandsprotokolle Drehbücher Pressematerialien Filmprogramme Zensurkarten
Werberatschläge und literarische Vorlagen.