Wo kann Filmkunst in Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk entstehen in
Zeiten in denen private Medienkonzerne die Aufmerksamkeit des Publikums mit
Unterhaltungsangeboten fluten? Wie können ästhetisch gewagte mutige politisch relevante
originelle unbequeme wilde und jetztzeitige Filme entstehen während vielerorts Sendeplätze
nach Formatvorgaben Nutzertypologien Quotenversprechen und Marketingstrategien optimiert
werden? 1985 hat der damalige Südwestfunk einen solchen Freiraum unter dem Namen Debüt im
Dritten für junge Filmemacherinnen und Filmemacher geschaffen. Die Redaktion Debüt im Dritten
ist seither untrennbar mit dem Namen ihrer Gründerin Susan Schulte verbunden. Auch ihre
Nachfolgerinnen haben kontinuierlich unter Beweis gestellt dass mutiges Filmemachen und
öffentlich-rechtliches Fernsehen sich gegenseitig befruchten und anspornen können vom
Kino-Debüt über Filme fürs Fernsehen bis hin zur ARD Mediathek. Seit der Gründung von Debüt im
Dritten stellt der SWR verlässlich redaktionelle Expertise Geld und Vertrauen für fiktionale
Talente bereit die damit ihre ersten eigenen filmischen Projekte verwirklichen und eine
Handschrift entwickeln können. Der Band Debüt im Dritten - eine Chance für den Nachwuchs
versammelt eine Übersicht über die Erfolgsgeschichte dieser seit nun 40 Jahren bestehenden
Nachwuchsredaktion in der unzählige Kurzfilme und mehr als 200 Langfilme und Serien entstanden
sind. Mehrere Generationen von Filmemacherinnen und Filmemachern haben im Debüt im Dritten ihre
Karrieren begründet von Andreas Dresen Hans-Christian Schmid und Adrian Goiginger über Connie
Walther Maren Ade bis zu Milena Aboyan. Filme wie Die fetten Jahre sind vorbei von Hans
Weingartner oder zuletzt Vena von Chiara Fleischhacker sind aus dieser Zusammenarbeit
hervorgegangen - ausdrucksstarke Zeugnisse ihrer Zeit die soziale Milieus präzise
widerspiegeln und über ihre faszinierenden Figuren zugleich berührende und packende Geschichten
erzählen.