Medizinische Früherkennung ist dazu da Symptome rechtzeitig zu erkennen um dadurch
Krankheiten besser heilen zu können. Diese Vorstellung ist weit verbreitet doch sie ist naiv.
Vor allem in der Krebsmedizin werden durch Früherkennung zu häufig Frühstadien von Krebs
entdeckt die den Betroffenen niemals Probleme bereitet hätten. Inzwischen belegen seriöse
Studien dass durch das Brustkrebs-Screening für ein durch das Screening gerettetes Leben bis
zu zehn Frauen unnötigerweise einer Chemotherapie Bestrahlung oder Operation ausgesetzt
werden. Auch der allgemeine Gesundheitstest beim Arzt hierzulande als "Check-up 35" bekannt
erscheint sinnlos denn Studien mit über 150 000 Teilnehmern haben gezeigt dass solche
Check-ups keinerlei Einfluss auf die Sterblichkeit haben. Allerdings erzeugen sie mehr
"Kranke". Schließlich fahnden Mediziner dabei nach überschrittenen Grenzwerten etwa beim
Blutzucker dem Blutdruck und dem Cholesterin. Doch genau diese Grenzwerte sind von den
industrienahen medizinischen Fachgesellschaften in den vergangenen Jahren immer weiter gesenkt
worden. In diesem Buch spricht der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalist und
Bestsellerautor Frank Wittig über Sinn und Unsinn aller einschlägigen Screening-Maßnahmen von
der Mammografie über die Hautkrebs-Früherkennung bis zur Darmspiegelung. Er berichtet von
absurden komischen und bewegenden Erlebnissen im Zuge seiner Recherchen und belegt dass die
medizinische Früherkennung ein profitgetriebener Industriezweig ist der in erster Linie den
Ärzten und der Pharmaindustrie nutzt und nicht unbedingt die Patienten gesünder macht.