Saul der erste König in Israel gehört zu den tragischen biblischen Gestalten. Er scheitert an
den Ansprüchen die an ihn gestellt werden aber auch an den eigenen ehrgeizigen Zielen.
Vollbringen war ihm keines geschenkt. Unter der Hand zerbrach ihm was er eben voller Hoffnung
angefasst hatte und diese Erkenntnis zerriss ihn selbst weil er immer wieder den Kampf
dagegen aufnahm. Er gab sich nicht mit halben Dingen zufrieden er wollte das Ganze das ihm
vor Augen stand mit aller Macht. Aber kann man ein Ideal in einer unvollkommenen
bruchstückhaften Welt erzwingen? Der Versuch muss scheitern er führt nicht ans Ziel sondern
unweigerlich zu Gewalt und Unmenschlichkeit. Saul nahm es wahr und wollte es doch nicht
wahrhaben. Das war sein Verhängnis daran litt er. Das schreibt rückblickend Sauls letzter
Nachkomme. Neben ihm berichten drei weitere Erzähler jeweils aus ihrer persönlichen Perspektive
von verschiedenen Lebensabschnitten des Königs wobei die biblische Tradition zwar den Rahmen
der Erzählungen vorgibt aber frei ausgestaltet und mit fiktiven Teilen verwoben wird so dass
sich auch der heutige Leser mit seinen eigenen Fragen zum Sinn des Lebens und der Geschichte in
den Ereignissen aus ferner Zeit wiederfindet.