Die Autorin leistet in dieser Arbeit eine theoretische Grundlegung des Framing-Ansatzes von
Robert M. Entman (1993) sowie eine differenzierte Systematik für die Analyse von Stereotypen
und von visuellen Darstellungen im Kontext des Framing. Der erste Teil der Studie besteht aus
einer umfassenden theoretischen Analyse des beliebten aber auch sehr heterogen verwendeten
Framing-Ansatzes von Entman. Darin werden u. a. die von ihm postulierten vier Frame-Elemente
erstmals theoretisch fundiert sowie modifiziert. Dazu verknüpft die Autorin theoretische
Grundlagen verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen
(Theorien-Triangulation) und entwickelt Indikatoren mit denen sich Medien-Frames und
Stereotype in audiovisuellen Medien analysieren lassen. Der zweite Teil ist eine explorative
Fallstudie am Beispiel der Berichterstattung des Schweizer Fernsehens über sexuelle Handlungen
an Kindern. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse wird das im ersten Teil deduktiv
entwickelte Analyseinstrument induktiv geprüft und modifiziert. Im Zentrum der Studie steht
folglich ein neuartiges theoretisch fundiertes und empirisch geprüftes Untersuchungsinstrument
das sich für die Analyse von Frames verschiedener (sozialer) Probleme eignet. Es bietet sich
somit als Basis für künftige quantitative Medieninhaltsanalysen an.