Der zunehmende Drittmittelwettbewerb der Einzug von New Public Management und akademischem
Kapitalismus und nicht zuletzt die Exzellenzinitiative haben die universitäre Landschaft in
Deutschland erheblich umgestaltet und damit auch der wissenschaftlichen Praxis einen neuen
Rahmen gesteckt. Die sozialwissenschaftliche Debatte über die aktuellen Reformen ist in großen
Teilen theoriefern methodologisch beliebig und wird sehr nahe an Vorgaben öffentlicher und
politischer Diskurse geführt. Die vorliegende Arbeit versucht dieser einseitigen Tendenz im
Fachdiskurs mithilfe einer deutlichen theoretischen und methodologischen Positionierung
entgegenzuwirken. Damit ist die Hoffnung verbunden dass auf diese Weise ein eigenständiger
soziologischer Blick auf die vielfältigen Reformphänomene geworfen werden kann der weniger
durch Anleihen aus dem politischen und öffentlichen Diskurs eingeengt ist und so in der Lage
ist die Reformen aus einer umfassenderen Perspektive zu betrachten und tiefere Zusammenhänge
hinter den einzelnen Teilaspekten der herauszuarbeiten. Die gewählte theoretisch-methodische
Perspektive basiert auf der Soziologie Pierre Bourdieus interpretiert das Wissenschaftssystem
an deutschen Universitäten als akademisches Feld und interessiert sich insbesondere für die
Rolle der Universitäten als organisationale Akteure in diesem Feld.