Als wirkungsmächtige Form politischen Handelns im öffentlichen Raum sind Revolutionen stets von
gesteigertem Kommunikationsaufkommen und vom Einsatz kollektiv wirkender Bild- und
Symbolarsenale begleitet. Das Erkenntnisinteresse der Untersuchung ist ein
theoretisch-systematisches kein historiographisches. Entsprechend geht es darum Theorien und
Bildanalysen in einen Dialog eintreten zu lassen der wechselseitige Einblicke in die
Funktionen von Fotografien in revolutionären Kontexten und in die sie vorbereitenden
flankierenden und reflektierenden Diskurse ermöglicht. Somit sind Bildartefakte von
Revolutionen stets mehr als eine plane Repräsentation des Ereignisses selbst - vielmehr sind
sie an dem Geschehen als weitere Produktivkräfte beteiligt interagieren mit den Handlungen der
Akteure dem Reden über die Revolution den kollektiven und mythischen Imaginationen von der
Revolution die sich immer wieder wechselseitig vorantreiben durchdringen und überlagern.
Genau diese Verflechtungen zwischen dem Gesagten (Diskurs) dem Gezeigten (Bild bzw.
Fotografie) und dem Getanen (Performanz) werden anhand exemplarischer Bildtopoi
herausgearbeitet um über die je einzelne Revolution hinausgehende Einsichten in die allgemeine
Sinn- und Symbolproduktion von und in Revolutionen gewinnen zu können.