Marita Lanfers Gedichte scheinen auf den ersten Blick die Tradition der Naturlyrik ungebrochen
fortzusetzen. Staunend beschreibt die Autorin scheinbar vertraute Miniaturen Wunder eigentlich
die wahrzunehmen Getriebe und Lärm des urbanen Alltags kaum noch zulassen. Doch über die »Feier
der Natur« (Hebbel) hinaus erzeugen die hellsichtigen Gedichte überwiegend eine
spannungsgeladene Atmosphäre fern der Idylle nah dem Verlust der nicht allein die Natur
betrifft sondern den mit ihr einhergehenden drohenden Selbstverlust.Gib achtWas auch geschieht
wie auch die Stunde in die Stunde zieht:Es ist derselbe Atemzug in allem.Des einen Steigen ist
des andern Fallen. Gib acht mein Herz und sing das Lied das zwischen allen Atemzügen liegt.