Das vorliegende Buch ist der Versuch die historischen Ereignisse die unter dem Begriff Züge
der Kimbern und Teutonen allgemein bekannt und anerkannt sind kritisch zu beleuchten. Alles
was wir über diese beiden Stämme wissen stammt aus den Federn antiker griechischer und
römischer Autoren. Es ist keine in sich schlüssige Darstellung weil die meisten der
überlieferten Schriften Fragmente aus umfangreicheren Werken sind. Obwohl die heute bekannte
Geschichte über die Züge als eine zusammenhängende und logische Handlung präsentiert wird
lässt sie bei näherer Betrachtung eine Menge Zweifel aufkommen. Diese beginnen schon mit der
Frage nach der Herkunft der Kimbern und Teutonen. Es wurde versucht anhand der geografischen
Gegebenheiten Jütlands unter Berücksichtigung der historischen Einflüsse aus Natur
Landwirtschaft Seefahrt Siedlungsstruktur und Bevölkerungsdichte über einen Zeitraum von mehr
als 2000 Jahren eine Antwort zu finden. Sie verneint die Herkunft der in den Überlieferungen
genannten Stämme aus dieser Region. Aus dieser Erkenntnis drängt sich die nächste große
Thematik auf: woher kommen dann die Kimbern und Teutonen? Sind sie überhaupt gemeinsam
unterwegs gewesen? Von welchen Zielen ließen sie sich leiten? Gemeinsam sollen sie losgezogen
sein doch getrennt gingen sie in der Provence und in Oberitalien unter. Die zwei großen Räume
in denen sich die Geschehnisse abspielten waren die Provinz Gallia Narbonensis und das Gebiet
an den Ostalpen. Es wurde versucht aus diesen verschiedenen geografischen Räumen
unterschiedliche Handlungsstränge zwischen Teutonen auf der einen und Kimbern auf der anderen
Seite zu entwickeln. Vor allem das Auftreten der Kimbern muss in die Geschichte der
Auseinandersetzungen zwischen den Römern und den Skordiskern auf dem Balkan eingeordnet werden
wenn man deren Handlungen verstehen will. Daraus wurde eine neue Darstellung der Züge
entwickelt mit einem Handlungsraum von Kleinasien bis zur Provence.