Das Buch beleuchtet die Internationalisierung der Astronomie auf dem Wege zur Grossforschung
(17.-21. Jahrhundert). Heute ist internationale Kooperation selbstverständlich man denke an
die Messung der Gravitationswellen oder an die Entdeckung des Higgs-Teilchens am CERN oder an
Organisationen wie die Europäische Südsternwarte (ESO) mit 16 Mitgliedsstaaten oder die
Europäische Weltraumorganisation ESA. Aber bereits in der Barockzeit gab es internationale
Kontakte und Kooperationen in Form von Briefwechsel Publikationen und Zeitschriften. Bekannte
Astronomen wie Kepler Maximilian Hell Cassini III aber auch unbekanntere wie G.J. de
Marinoni werden vorgestellt. Die Athener Sternwarte ist ein gutes Beispiel für den Austausch
zwischen dem deutschsprachigen Raum und dem jungen griechischen Nationalstaat im 19.
Jahrhundert - zwischen Zentrum und Peripherie. Weitere Beispiele bilden die internationale
Zusammenarbeit bei der Erforschung von Veränderlichen Sternen oder die deutsch-österreichische
Forschergemeinschaft die zum fotografischen Palisa-Wolf-Himmelsatlas mit vielen
Asteroidenentdeckungen geführt hat. Der Schwerpunkt liegt auf der Gründung wissenschaftlicher
Gesellschaften. Vor über 200 Jahren trafen sich erstmals europäische Astronomen in Gotha (1798)
und gründeten 1800 die Vereinigte Astronomische Gesellschaft in Lilienthal. Das Ziel waren
verbesserte Ekliptik-Sternkarten zur Auffindung des fehlenden Planeten zwischen Mars und
Jupiter. Die 1863 gegründete Astronomische Gesellschaft hatte von Anfang an den Anspruch auf
Internationalität was sich in den Mitgliederzahlen spiegelte. Grosse erfolgreiche Projekte mit
Kooperationen in aller Welt waren die AGK-Sternkataloge oder die Listen Veränderlicher Sterne.
1919 wurde die International Astronomical Union (IAU) gegründet die 2018 in Wien ihr
100jähriges Bestehen feierte. Schliesslich hat die Neutrinophysik die größten Zuwachsraten an
internationalen Kollaborationen auf dem Weg zur Big Science.