Abgebrannt alleine reicht ja wohl nicht. Dieser Satz zieht sich durch das Buch das von den
dramatischen Folgen eines zerstörerischen Dachstuhlbrands in einer zuvor aufwendig renovierten
Wohnung handelt. Die auf wahren Begebenheiten basierende Erzählung beschreibt mit viel Humor
Ironie und einer gehörigen Portion Sarkasmus die häufig schrillen und schrägen Charaktere der
handelnden Personen sowie den unermüdlichen Kampf der Eigentümer gegen Sanierungsträger und
Handwerker. Als einzige Bewohner des schmucken Mehrfamilienhauses im grünen Hamburger Norden
die wieder in ihr langjähriges Heim zurückziehen wollen werden sie bereits in der Abbruchphase
mit zahllosen Widrigkeiten Nachlässigkeiten und zeitlichen Verzögerungen konfrontiert. Diese
erweisen sich hingegen als geradezu belanglos gegenüber den fachlichen wie menschlichen
Defiziten des skrupellosen und in psychogener Fehleinschätzung lebenden jungen Bauleiters mit
denen sie im Rahmen des Wiederaufbaus zu kämpfen haben. Von Beginn an ebnen seine
organisatorischen Mängel grenzenlose Gleichgültigkeit sowie eine nahezu sträfliche
Verantwortungslosigkeit den Weg für die unvermeidliche Katastrophe. Rückhalt findet der
vermeintliche Überflieger bei seinem Arbeitgeber - einem ebenso dreisten wie überheblichen und
auf maximale Gewinnerzielung erpichten Sanierungsbetrieb. Nach und nach entwickelt sich das
langwierige Sanierungsvorhaben zu einem regelrechten Baukrimi in dem Geschädigte und
Versicherungen ausgetrickst und belogen sowie Bauvorschriften und banale Qualitätsnormen
missachtet werden. Zu alledem wiehert gelegentlich der Amtsschimmel in erschütternder
Lautstärke. Erst als für die Geschädigten die Dramatik kaum noch zu ertragen ist führt eine
längst überfällige Entscheidung wieder zurück in ruhigeres Fahrwasser.