Der Erste Weltkrieg gilt allgemein als wenig ereignisreicher Konflikt in dem die Fronten im
Stellungskrieg erstarrt waren. Aus Sicht der beteiligten Soldaten des damaligen Kreises Hoya
verlief der Krieg dagegen in Wahrheit aber als laufender Wechsel zwischen verschiedenen
Einsätzen. So zog das - mit vielen Männern aus den Samtgemeinden Bruchhausen-Vilsen und
Grafschaft Hoya besetzte - Infanterie-Regiment Nr. 74 allein im ersten Kriegsjahr über Belgien
nach Frankreich wechselte von dort an die österreichisch-russische Front und verlegte dann
erneut in den Westen. Soldaten aus dem Kreis Hoya waren in den Alpen Rumänien Mazedonien und
Syrien im Einsatz. Sie dienten bei der Infanterie als Jagdflieger und U-Bootbesatzungen. Sie
starben auf der Col di Lana in den Vogesen vor Verdun und in Übersee. Die Geschichte ihrer
Einsätze ist nach Ablauf eines ganzen Jahrhunderts weitgehend dem Vergessen anheimgefallen und
soll - soweit das anhand der verbliebenen Quellen noch möglich ist - als Teil der
Heimatgeschichte nun zumindest ansatzweise näher beleuchtet werden.