Ein chinesischer Kaiser der von der totalen Herrschaft über die Zeit träumt Autorinnen aus
dem 19. Jahrhundert die sich gegen die Zwänge ihrer Wirklichkeit auflehnen ein Mädchen im
Simmering des frühen zwanzigsten Jahrhunderts am Rand der Stadt und am Rand der
Weltgeschichte: Thomas Stangl löst einzelne Momente der individuellen Lebensgeschichte eigener
und fremder Familiengeschichten sowie weit entfernte historische Momente aus ihren
Zusammenhängen und montiert sie zu neuen Konstellationen. Er verwebt Gesten Handlungen und
Szenen zu einem faszinierenden jeder Zeitordnung enthobenen Roman und errichtet einen
kontrastreichen Erzählraum in dem vermeintliche Selbstverständlichkeiten neue Bedeutung
gewinnen und konventionelle Vorstellungen von Biografie Identität und Wirklichkeit verloren
gehen. Quecksilberlicht ist ein Roman soghafter Kraft über Geschichte das Vergehen der
Zeit und das Fortleben alles Geschehenen in unser aller Leben. Der chinesische Kaiser hielt
sich für das Zentrum des Universums und versuchte durch die Einnahme von Quecksilber
unsterblich zu werden er starb an Quecksilbervergiftung. Nicht er und nicht der Autor ist das
Zentrum der Welt ein jeder eine jede ist es. Und die Literatur von Thomas Stangl ist der Ort
an dem sie weiterleben.