Vom Sein zum Leben ist François Julliens kritisches Resümee seiner lebenslangen Beschäftigung
mit dem chinesischen Denken und Sprechen. Anhand von zwanzig Begriffspaaren entfaltet er die
Differenzen westlicher und östlicher Kultur- und Denkräume. So stellt er beispielsweise in
höchst originellen Essays »Kohärenz« dem »Sinn« gegenüber »Beharrlichkeit« dem »Willen«
»Zuverlässigkeit« der »Aufrichtigkeit« »Aufschwung« dem »Stillstand«. Doch Jullien begnügt
sich nicht damit das eine Konzept mithilfe des anderen zu erleuchten und damit die zugehörige
Kultur zu verstehen. Er geht in diesem Buch einen Schritt weiter versucht vom Westen wie vom
Osten gleichermaßen Abstand zu nehmen und eine dritte Position zu gewinnen die es ihm
ermöglicht einen eigenen philosophischen Entwurf zu entwickeln. Ein Buch für alle die China
verstehen aber dabei nicht in Exotismus schwelgen wollen und für alle die die Lust am
eigenen Denken nicht verloren haben.