»Mit anscheinend unbewussten Mitteln lässt der Autor eine Tür offen stehen durch die wir ferne
Geräusche hören.« Virginia Woolf Mehr als zwanzig Jahre lang hat Gilbert White in der
ländlichen Gemeinde Selborne in Hampshire das Verhalten der Tiere und die Veränderungen der
Pflanzen im Wechsel der Jahreszeiten beobachtet und dokumentiert. Sein einfühlsamer und
vertrauter Ton erweckt noch heute den Eindruck man wäre bei seinen Wanderungen durch die
Landschaft dabei gewesen. Wie über alte Freunde schreibt White über die Flora und Fauna
Englands: Von den Gewohnheiten einer exzentrischen Schildkröte bis hin zu den Geheimnissen der
Vogelwanderung notiert White jedes wahrgenommene Detail. Und das nicht zuletzt mit dem Anspruch
andere dazu zu inspirieren ihre eigene Umgebung mit der gleichen Freude und Aufmerksamkeit zu
beobachten. Gilbert White hat wie wenige andere die Beziehung zwischen Mensch und Natur
geprägt. Lange vor Darwin erkannte White bereits die entscheidende Rolle von Würmern bei der
Bodenbildung und zog Schlüsse über die Bedeutung des Gesangs von Vögeln. Seine präzisen
gewissenhaften und dennoch mit geistreichem Witz verfassten Beobachtungen haben so begeisterte
Leser wie Charles Darwin und Virginia Woolf gefunden und wurden je nach Epoche mal als
nostalgische Beschwörung eines vergangenen Natur- und Weltverständnisses als Vorbild für
nachfolgende Pflanzen- und Tierstudien sowie als Vorläufer der modernen Ökologie betrachtet.