Von den direkten Gezeiten über die küstennahe Kontinentalschelfzone von der Oberfläche des
offenen Meeres bis hinab in dessen tiefste kaum erforschte Bereiche bringen sie mit ihren
ungeheuer reizbaren »wie Hirnmasse in Häute verwandelten Leibern« nicht nur das Wasser zum
Leuchten: Quallen. Seit Menschengedenken entziehen sich die Medusen jeglicher Festschreibung.
Sie winden und wandeln sich wie organisiertes Wasser in den sie umströmenden Wellen und lassen
die Imagination Funken sprühen. Doch gleich ob als Störfaktor oder Symbol des Digitalen und
Immersiven als gestalterische Idee des Art Déco als rückgratloses Schreckbild Alien des
Meeres queeres Wappentier oder alarmistisches Emblem eines radikalen Wandels bei dem selbst
Wissenschaftler:innen mitunter an ihre Grenzen stoßen - Quallen so zeigt Samuel Hamen in
diesem schillernden Portrait zucken nicht mit Wimpern sondern mit Tentakeln die je nach Art
schon bei flüchtigem Kontakt starke Verbrennungen verursachen können. Wer es dennoch wagt
ihren Schwebebewegungen zu folgen dem offenbart sich ein Einblick in die früheste
Erdgeschichte wie auch in alle erdenkbaren Zukünfte.