Nachhaltig kann eine Gesellschaft nur sein wenn sie den Zwang zu immer neuen Landnahmen bricht
der im kapitalistischen Besitz als Strukturprinzip angelegt ist. Eine Gesellschaft die dieses
expansive Prinzip auf demokratische Weise überwindet muss eine sozialistische sein
argumentiert Dörre in diesem grundlegenden Buch. Um wieder Strahlkraft zu gewinnen muss der
Sozialismus jedoch von seinem dogmatisch erstarrten Anspruch abrücken und nochmals zu einer
attraktiven Utopie werden. Inhalt dieser Utopie kann nicht mehr die Befreiung der
Produktivkräfte aus den Fesseln hemmender Produktionsverhältnisse sein. Der Sozialismus des 21.
Jahrhunderts der die eigene Geschichte und sein vielfältiges Scheitern reflektiert und
mitdenkt steht für die Suche nach einer Notbremse die den mit Hochgeschwindigkeit auf einen
Abgrund zurasenden Zug zum Halten bringt. Noch aber ist Zeit die Weichen so zu stellen dass
andere Auswege aus der epochalen ökonomisch-ökologischen Zangenkrise möglich werden. Im
Mittelpunkt von Dörres Gesellschaftsentwurf steht eine grundlegend veränderte Beziehung
zwischen Gesellschaft und Natur die feministische ökologische und auch indigene Strömungen
kapitalismuskritischen Denkens miteinbezieht.