Helden sind verdächtig sie sind zwielichtig halb Literatur halb wirklich nur in Krisen in
der Not tauchen sie auf und verrichten ungewöhnliche Taten bevor sie vom Alltag wieder
verschluckt werden. So wurde die Figur des Helden immer wieder missbraucht doch soll man
deshalb auf sie verzichten? In der im besten Sinne barocken Erstlingsschrift (1637) Graciáns
erhalten wir einen anderen Vorschlag. Der spanische Philosoph und Theologe entwirft darin das
Bild des zur Vervollkommnung fähigen Menschen der durch eigenen Kraft und jederzeit zu einem
Helden im übergeordneten Sinne werden kann. In prägnanten und überraschenden Sentenzen
formuliert er eine erhabene Lebenskunst für alle die sich nicht mit dem begnügen möchte was
ihnen von Haus aus gegeben ist: »Du wirst hier weder eine politische noch eine ökonomische
Räson sondern eine Staatsräson deiner selbst finden einen Kompass um zur Vortrefflichkeit zu
segeln eine Kunst dank weniger Klugheitsregeln hervorragend zu werden.« Versehen mit einem
aktuellen Nachwort des Philosophen Hannes Böhringer ist diese außergewöhnliche Text in einer
überarbeiteten Übersetzung endlich wieder lieferbar.