Der Hohlweg ein in die Landschaft versunkener Weg führt in eine weitverzweigte Unterwelt
Tunnel der Menschheit. Unzählige Schritte und Wagenspuren haben sich über Jahrhunderte tief in
den Grund eingesenkt Wasserläufe durchspülen den weichen Stein er wird zu einer Kluft in der
Zeit. Was als Pilgerpfad oder Gang zu den Märkten und der See seinen Anfang nahm gräbt sich
tief in das Gedächtnis der Natur: Das verborgene Wegenetz der Hohlwege ist stiller Zeuge steten
menschlichen Fortschreitens. Der Wanderer heute der den Hohlweg betritt geht unversehens in
den Fußstapfen seiner urzeitlichen Vorgänger er vertieft den Weg und fällt zugleich aus der
Zeit. 2005 erkundet Robert Macfarlane mit seinem Freund Roger Deakin die zugewucherten Hohlwege
in South Dorset. Die Schattenwelt merkwürdiger Konturen lässt ihn nicht mehr los und er kehrt
schon sechs Jahre später nach dem frühen Tod Deakins mit dem Künstler Stanley Donwood und dem
Schriftsteller Dan Richards zurück in diese Gegend. Was sich wie die Lebenslinien auf der
Handfläche in das Antlitz der Natur gesenkt hat entpuppt sich als Schutzzone für verborgenes
wimmelndes Leben und als Raum für Abenteuer der drei Wanderer: Richard fällt vom Fahrrad Bäume
müssen hochgeklettert werden im Gestrüpp funkeln Augenpaare unbekannter Kreaturen und hoch
über ihnen fegt der Sturm während die Männer auf dem Grund des tief eingegrabenen Hohlwegs zu
schlafen versuchen.