Im Berlin des technischen Fortschritts in dem Skype E-Mail und Textmessages den Alltag prägen
begegnen sich zwei ungleiche Figuren: der charismatische Schriftsteller Andy der einen fatalen
Hang zum Alkohol pflegt und die geheimnisvolle Erzählerin dieser Geschichte die er Bubusch
nennt »weil der Name ihm leicht über die Lippen kam«. Schnell entspinnt sich zwischen den
beiden eine Liebesbeziehung und gemeinsam ziehen sie nach San Francisco das von Ex-Hippies
Beatniks und alternden Gangstern bevölkert ist. Doch statt dort eine Zukunft aufzubauen hängt
Andy an den Geistern der Vergangenheit besonders der Mutter die wie durch ein Wunder im Paris
der NS-Besatzung überlebte. Geisterhaft begegnet sie ihm rauchend auf dem Dach vergisst ihren
Lippenstift im Bad und lauert am Kopfende seines Bettes. Seine zunehmende Zerrüttung lässt auch
Bubusch nicht unberührt sie wird zur Geisel von Andys Trauma und Wahnsinn. Als sie eines Tages
die einsame Insel Alcatraz das legendäre Gefängnis erblickt hat sie nur noch einen Wunsch:
zu entkommen. In ihrem neuen Roman voller kurioser Momente erzählt Julia Kissina einfühlsam von
dem verzweifelten Versuch zwei grundverschiedene Welten zusammenzubringen die aus dem Trauma
der Erinnerung und dem Wunsch nach Veränderung entstehen. Eine fesselnde Reise auf Irrwegen vom
Paris der 1940er-Jahre bis ins Berlin und San Francisco der Gegenwart.