Katharina Winkler stellt sich in diesem unter die Haut gehenden Roman mit den Mitteln der
Literatur gegen die Gewalt und schildert das zu einer Erzählung verdichtete Erlebnis eines
Missbrauchs und das lange beschädigte Leben danach. So wie das Mädchen aus dessen
Innenperspektive Katharina Winkler erzählt ihrem Vater ausgeliefert ist liefert die Autorin
uns der Geschichte aus die von der Kinderstube aus auf alle weiteren Aspekte eines Lebens
übergreift - denn weder eine neue Stadt neue Freunde noch eine Liebesbeziehung bringen
Linderung für ein traumatisches Geschehen das sich dem Körper Denken und der Wahrnehmung
eingeschrieben hat und oft aus Scham verborgen bleibt. Siebenmeilenherz erzählt von einer Tat
die tagtäglich tausendfach in den Familien unserer Gesellschaft begangen wird und rüttelt
damit am Tabu darüber zu sprechen.Wie schon in ihrem Debütroman Blauschmuck geht es Katharina
Winkler auch in Siebenmeilenherz darum das Schweigen zu brechen mit dem Gewalterfahrungen von
Frauen in Familien und in der Liebe belegt sind. Aus tiefer Überzeugung dass Literatur
Empathie ermöglichen und Veränderungen auslösen kann findet die preisgekrönte Autorin eine
beeindruckende Sprache einen adäquaten ästhetischen Ausdruck für das worüber keiner spricht.