Was ist wenn wir Menschen nicht die einzigen Lebewesen sind die Kreativität beweisen und den
Wunsch hegen dass man sich an ihre Existenz erinnert? In der Welt in der die drei Geschichten
dieses Bandes verortet sind werden Tiere als Wesen betrachtet die fähig sind zu Spiel Ritus
und Dichtung. Die Anthropologie wurde von der Therologie (von griech. therion Tier) abgelöst
insbesondere der Therolinguistik. Despret lässt uns eintauchen in die spannenden Debatten
dieser neuen Disziplin: Senden die Spinnen vibrierende Hilferufe da sie unter dem Überfluss
menschenproduzierter Schwingungen leiden? Zeugen die Kotbauten der Wombats von einer
»Fäkalkosmologie«? Beklagen die Kraken über Tintenspuren auf Tonscherben die Überfischung und
Verschmutzung der Ozeane die ihre Wiedergeburt verhindern? Vinciane Despret schreibt im
wahrsten Sinne des Wortes Science-Fiction. Raffiniert verwischt sie die Grenzen zwischen
Wissenschaft und Literatur zwischen Mensch und Tier. Ein so geist- wie fantasievolles Plädoyer
für einen radikal neuen Blick auf die Tierwelt - und unseren Platz darin.