Vor fünfzig Jahren wurde Pier Paolo Pasolini im römischen Ostia brutal ermordet. Das Verbrechen
wurde nie aufgeklärt und man spekulierte über seinen Tod mehr als über das was er an
unvergleichbaren Filmen Büchern Stücken Zeichnungen Pamphleten und Prophezeiungen
hinterließ. Für Albert Ostermaier aber stehen seit er selbst als Dichter zu schreiben begann
Pasolini und sein Werk gleich einem Fixstern über allem. Ihnen setzt er mit seinem Roman mit
Pasolini nun ein leidenschaftliches Denkmal indem er an Pasolinis Beschwörung der Poesie an
die nachgelassenen 112 Sonette Hilfeschreie eines von seinem 'Lebensmensch' Ninetto Davoli
Verlassenen anknüpft. Gleich Pasolini geht Ostermaier dabei über die Grenzen - dem einen wie
dem anderen ist alles Private politisch und alles Politische privat. In seiner empathischen
Anverwandlung der Sonette Pasolinis und auf den Spuren dessen rätselhafter Ermordung zieht
Albert Ostermaier alle Sprachregister und erfährt so in einer schonungslosen autobiografischen
Selbsterkundung über sich was er ohne Pasolini nie erfahren hätte: Die Liebe geht weiter .