In einer mitreißenden Mischung aus Reisebericht Memoir und historischem Essay zeichnet der
indische Autor die Anfänge des weltweiten Opiumhandels ab dem 19. Jahrhundert nach und macht
deutlich dass dessen Auswirkungen bis in die heutige Zeit reichen: von den mächtigsten
Familien und prestigeträchtigsten Institutionen deren Reichtum sich den Einnahmen aus dem
Opiumgeschäft verdankt bis hin zur amerikanischen Opioid-Epidemie und dem Oxycontin-Skandal.
Während der jahrzehntelangen Archivrecherche für seine Ibis-Romantrilogie stellte Amitav Ghosh
mit Erstaunen fest dass die Lebenswege und Handelsrouten zahlreicher Menschen auch seiner
eigenen Vorfahren im 19. Jahrhundert mit einer einzigen Pflanze verwoben waren: der Mohnblume.
Das Britische Weltreich sicherte sich durch ihren Anbau in den indischen Kolonien die
Handelsfähigkeit mit China indische Bauern wurden über Jahrhunderte hinweg in prekärer
Abhängigkeit gehalten und die chinesische Bevölkerung wurde von einer unaufhaltsamen
Drogenepidemie überspült. Währenddessen hofften internationale Handelsleute stets auf Reichtum
durch die Beteiligung am Opiumhandel.