Der Showdown des Anthropozäns scheint nah: Vor der Kulisse aus Klimakrise und Kriegen droht
eine Handvoll machttrunkener und skrupelloser Politiker im Verein mit rücksichtslosen
Techmilliardären die Welt gegen die Wand zu fahren. Was all diese Akteure von nie dagewesener
globaler Wirkmacht gemein haben? Es sind ausnahmslos Männer. Ignoriert man diesen weißen
Elefanten im Raum hilft auch aller Aktivismus nicht denn: Nicht der Mensch hat die Erde im
Würgegriff sondern das Patriarchat! Es zu überwinden hieße den gröbsten globalen Problemen
gebündelt entgegenzutreten. Sklaverei Rassismus Kolonialismus und Imperialismus schienen bis
vor Kurzem noch 'alternativlos' doch sie konnten weitestgehend aufgearbeitet werden weil sie
entlarvt wurden: als Missstände die der Spezies Mensch unwürdig sind. Warum sollte das mit dem
Patriarchat nicht auch gelingen? Gertraud Klemm nimmt sich in ihrem leidenschaftlichen Essay
matriarchale Gesellschaften aus Vergangenheit und Gegenwart zum Vorbild für ihre Ankündigung
des Abschieds vom Phallozän - ein kraftvolles Gedankenspiel über matriarchale Inspiration
patriarchale Dekonstruktion und die Notwendigkeit der kolonialen Schubumkehr.