Egal ob wir uns zum Affen machen vom wilden Affen gebissen sind oder jemand von einem Affen
gelaust wird - es sind nicht nur die reichen Metaphern die das Leben anderer Primaten mit
unserem verbinden sondern die ewigen Konstanten: Wohnen und Essen Geselligkeit und Sex
Aufzucht der Jungen und der unweigerliche Tod. Welch frappierende Varianz die Evolution dabei
schuf zeigt Volker Sommer in seinem so humorvollen wie kenntnisreichen Tierportrait das sich
bewusst nicht den Menschenaffen widmet. Vielmehr sind es hier die Lemuren die Loriartigen die
Koboldmakis sowie die Alt- und Neuweltaffen von denen wir lernen dass es nichts gibt was es
nicht gibt: Vielmännerei oder ewige Treue Solosex und Weibchen die einander umgarnen
Misshandlungen der Babys durch Mütter oder aufopfernde Vätersorge dazu ausgefallene
Ernährungsgewohnheiten Totenwachen oder strikte Nachtaktivität. So individuell uns die Affen
hier begegnen als Madame Berthes Mausmaki Schopfmakak oder Weißnasenmeerkatze so eindeutig
ist auch dass es einen Menschenaffen gibt der sie allesamt bedroht: Homo sapiens.