Wanderratte Hausratte oder Wistar-Ratte - die Arten der Gattung Rattus sind zahlreich kein
Wunder haben sie sich doch im Laufe der Zeit von Asien ausgehend über die ganze Welt
verbreitet weil sie wie kaum ein anderes Tier fähig sind sich an die lokalen Lebensumstände
anzupassen. Als Allesfresser ernährt sich die Ratte in freier Wildbahn von Pflanzen genauso wie
von Tierkadavern in New York von Pizzaresten und in Berlin von weggeworfenem Döner.
Wahrscheinlich glauben deshalb auch die meisten Menschen dass sich in ihrer nächsten Umgebung
immer Ratten befinden manche schätzen das Verhältnis zur Bevölkerung sogar auf 1 : 1. Wie
viele Ratten es wirklich gibt lässt sich nicht feststellen da sie die dunklen Ecken lieben
und gut im Verstecken sind. Zählt man jedoch ihr vielfaches Auftauchen in der Belletristik bei
Selma Lagerlöf Gerhart Hauptmann und Marlen Haushofer wie auch in den Mythen und Märchen dazu
etwa im Rattenfänger von Hameln kommt man ihrer erstaunlichen Vielzahl ihrer Schläue und
ihrer Resilienz langsam auf die Spur. Während die Ratte im Hinduismus und Buddhismus durchaus
verehrt wird schreibt die westliche Welt ihr schon lange die Rolle als Überträgerin von
Krankheiten als Ungeziefer oder als unliebsamer Gast zu der sich bis auf die Handelsschiffe
verirrt und manchmal soll es sogar aus Gewitterwolken Ratten regnen. Dass Ratten als
Modellorganismus in Experimenten und Tierversuchen zum Einsatz kommen zeigt jedoch dass
dieser fellige Nager mit den ewig nachwachsenden Zähnen mindestens genauso über uns Menschen zu
erzählen weiß.