Der italienische Philosoph Mario Perniola konstatiert in dieser tiefgreifenden Studie dass
sich das Wesen des Katholizismus nicht in Lehre und Dogma ausdrückt sondern in einer
bestimmten Art zu fühlen. Bezugnehmend unter anderen auf Ignatius de Loyola definiert er einen
autonomen kulturellen Katholizismus der geprägt ist von einem objektiven rituellen in der
antiken römischen Welt wurzelnden äußerlichen Fühlen. Perniola macht dabei auch einen
traditionellen Formalismus stark und geht so weit darin die Möglichkeit zur Rettung einer Welt
zu sehen die sich durch ihren sentimentalen Subjektivismus selbst zersetzt. 'Das eben ist die
Pointe an Perniolas tiefschürfender und erhellender Studie: dass nicht der Katholizismus wie
es gewöhnlich die Spatzen von den Dächern pfeifen scheinheilig ist sondern ein
Aufrichtigkeitsprinzip welches das eigene Selbst zum Maßstab nimmt.' - Thomas
Palzer DEUTSCHLANDFUNK