Unverhofft und ohne weiteres Vergehen beginnt es: Spuren zeigen sich am Himmel die Welt gerät
zunächst ins Wanken schließlich aus den Fugen. Was soeben noch gefasst und fest war wird mit
einem Mal ausgefächert und dynamisch »ein körper der kontur entledigt enthaart zersetzt und
doch gebannt«. Aber »näher an ufer kommen wir nicht« denn wie ozeanische Wirbel lässt Hannah
Schraven Verse an Körper branden »als flamboyante klinge« real life -Schichten sowie
virtuellen Schutt abtragen. Was daraus entsteht sind weniger unumstößliche Gebilde als
vielmehr fragile flüchtige Gedichtgewebe die sich - trotz aller Schreckgespenster - nicht
scheuen vor dem Takt der Gegenwart mit ihren Verhärtungen und Wunden. Entlang dieser Blessuren
sucht Hannah Schraven nach dem Verflüssigten im Festen dem Multiplen im Binären und offenbart
dadurch ein Außerhalb: eine Welt in Verwandlung in Widerstand und Vielfalt.