Salzwasser ist Meer ist Träne ist Schweiß und entzündungshemmend ist Gemisch eine Lösung -
und was ist mit dem Wind? Greta Maria Pichler schiebt ihn in ihrem soghaft-berauschenden
Lyrikdebüt ins Bild vor allem auch in die Sprache wo er sich sammelt und verfängt in deren
nassem Untergrund den er sodann bewegt zum Wellen bringt und dessen Spiegel er ansteigen
lässt bis schließlich alles kippt und kentert. Das was vormals in klar gezeichneten Bahnen
und Konturen lag brandet dabei plötzlich an schlägt Schaum zerfließt. Zwischen Ebbe und Flut
Flaute und Orkan zwischen Fachsprache und dem was wie Strandgut angespült wird beginnt so
ein Ringen mit und auf dem Wasser um Orientierung in der flüssigen Moderne aber 'noch bin ich
hier am strand am ufer am beckenrand vom zentrum des geschehens' hier wo Fragen nach dem
Klima und seinen Auswirkungen nach Grenzen und Beständigkeit nach Austausch und Veränderung
gleich Salz und Wasser kaum voneinander zu trennen sind.