Birgt und offenbart ein Reim etwas sich Ähnelndes ein Ungleiches das Gleichheiten aufweist -
wobei das was gleich ist oder sich gleicht vielleicht noch oder wieder unbekannt ist? Reimt
man 'gleichen' auf 'weichen' treten die Verben dann in eine Beziehung derart dass nicht nur
Aussehen oder Klang der Wörter sich ähneln sondern womöglich auch das was sie vermeintlich
beschreiben beinhalten innehalten beginnen? Sind also fragt der Reim 'gleichen' und
'weichen' wenn nicht gleich so doch einander bedeutungsähnlich? Gleichen sie sich im Reim an?
Und was ist mit 'draußen' und 'hell'? Sind sie ein unentdeckter unbekannter Reim ein Raum
der sich weitet in dem es möglich ist 'einmal sich mich mit ein ander aus zu
sprechen'? In ihrem Langgedicht ein reim legt Sophia Barthelmes den Blick in jenem Moment
frei in dem die Konturen noch flimmern die Grenzen nicht verhärtet sind und sich das Ich
ununterschieden als andere zu entdecken weiß.