Mit dem Frühling erwacht bei einigen Bewohnern Petersburgs ein seltsames überaus dringliches
Verlangen: eine unstillbare Sehnsucht nach frischer Luft und unberührter Natur die die im
Winter so kultivierten Herrschaften um den Verstand bringt und unwägbaren Gefahren aussetzt.
Während ihrer rastlosen Spaziergänge stürzt die betroffene Familie Zurov in Schluchten wird
von Hunden überfallen erblindet und ertrinkt beinahe im See. Ausgerechnet der faule Tjazelenko
der die meiste Zeit im Bett verbringt und deshalb vor der Ansteckung der saisonalen Seuche
bewahrt bleibt diagnostiziert der Gesellschaft ein schreckliches Leiden dessen Ursache er zu
kennen meint. Da seine Glaubwürdigkeit mehr als fragwürdig ist beschließt der Erzähler
besorgt um das Wohl seiner Freunde in der Großstadt der Sache selbst auf den Grund zu gehen -
und die Zurovs auf einen ihrer verhängnisvollen Ausflüge zu begleiten. Heute da das Zelt oder
die Hütte in freier Natur der Sehnsuchtsort manch eines Städters ist liest sich Die Schwere
Not aktueller denn je. Geschrieben im Geiste Gogols ist die Erzählung zugleich eine herrliche
Parodie auf das so beliebte Genre der romantischen Naturdichtung indem sie uns vor Augen führt
welche Gefahren bei Picknick und Spazierfahrt auf uns lauern.