Der Name 'Orff' wird mit unterschiedlichen Themen assoziiert und eröffnet eine Variabilität an
Zugängen Ansprüchen und Setzungen. Begegnen sich Kunst und Pädagogik fächern sich ebenfalls
zahlreiche Aspekte auf. Welche Dynamiken gehen mit diesem Aufeinandertreffen einher? Wie lassen
sich damit verbundene Herausforderungen bezüglich des Auslotens und Ausverhandelns von
Gewichtungen Fokussierungen und Interessen spezifizieren und am Beispiel Carl Orffs
konkretisieren? In biographischen Texten wird Orff in einem Atemzug als Komponist und
Musikpädagoge verortet. Seine Bühnenarbeiten insbesondere die Carmina Burana werden
international ebenso rezipiert wie das Orff-Schulwerk. Wenngleich er sich primär als Künstler
genauer: als Musiktheater-Schöpfer begriff leistete er richtungsweisende Beiträge für einen
innovativen von der Improvisation getragenen Musikunterricht. Der nach ihm benannte in
Kollaboration elaborierte Ansatz fand und findet weltweit Resonanz. Carl Orff kann als eine
Persönlichkeit gelesen werden in der sich künstlerische und pädagogische Themenfelder in
vitaler Weise begegnen weshalb es lohnend scheint seine Arbeiten als Ausgangs- und
Anknüpfungspunkt kunstwissenschaftlicher und -pädagogischer Reflexionen zu wählen. Was zeichnet
seine Herangehensweisen aus? Das Performative das Perkussive und das Kreative sind für Orff
ebenso zentral wie ein inter- und transdisziplinärer Ansatz von Musik Sprache und Bewegung.
Seine Ideen entspringen musik-und kulturwissenschaftlichen Studien im Wesentlichen jedoch dem
Theater. Carl Orff zeigte großes Interesse an historischen zeitgenössischen und
internationalen Kunstpraxen und war ein permanent Lernender. Seine ästhetische Signatur
zeichnet sich unter anderem in der Hinwendung und Neuinterpretation des Elementaren aus. Das
Orff'sche Schaffen mit einem neugierigen forschenden Blick auf Geschichte Gegenwart und
Zukunft zu beleuchten sowie aus unterschiedlichen Perspektiven kritische Diskurse anzustoßen
bildet den Tenor der vorliegenden Publikation und der damit eröffneten Reihe. Das Buch
versammelt 16 Beiträge die sich ausgewählten Fragestellungen zum Ineinandergreifen von Kunst
und Pädagogik nähern. Orffs musikalisch-performative Arbeiten seine Impulse für die Pädagogik
sowie sein Verhalten im Nationalsozialismus werden ebenso thematisiert wie weiterführende
Ansätze der gegenwärtigen Elementaren Musik- und Tanzpädagogik der Musikpädagogik und
Musiktherapie. Dabei werden neue Erkenntnisse zur Orff-Forschung offengelegt und weiterführende
Themen zu Theorie und Praxis künstlerisch-pädagogischen Handelns diskutiert. Thomas Rösch
Sigrun Heinzelmann Bartolo Musil Oliver Rathkolb Michael Kugler Wolfgang Hartmann Thomas
Hochradner Anna Maria Kalcher Michaela Schwarzbauer & Katharina Anzengruber Charlotte
Fröhlich Regina Pauls & Johanna Metz Ines Mainz & Kaspar Mainz Sibylle Köllinger-Krebl
Wolfgang Mastnak