Seile Bälle Kakteen Zelte Rucksäcke oder eine Leiter - allesamt unspektakuläre Objekte -
werden in Alois Mosbachers Werk zu Momentaufnahmen höchst privater und feinfühliger
Naturerlebnisse. Es entstehen rätselhafte Bilder der Natur voll zufälliger Begegnungen und
paradoxer Interaktionen zwischen Objekten die in der Landschaft auf den ersten Blick fremd
wirken. Seit den 1980er-Jahren hat Mosbacher seine Bildwelt aus Pflanzen und Tieren um
unterschiedliche Sujets und Formen erweitert und eine eigene künstlerische Sprache entwickelt
die kunsthistorische Einflüsse und aktuelle Tendenzen geschickt verinnerlicht ohne sie
explizit zu zitieren. Mosbachers Landschaften Stillleben und figurative Kompositionen sind
zwar vielfach interpretierbar widerstehen aber einer rein symbolistischen Deutung genauso wie
einer formalistischen Erklärung. Obwohl die Arbeiten das Gegenständliche reduzieren sind sie
nicht abstrakt - dafür sind sie zu materialbezogen zu konkret zu nah an der Formqualität
einzelner Objektvorlagen. Im Wald der ineinander verwachsenen Objekte verknoteten Linien und
erratischen Konstruktionen gelingt es dem Künstler auch den banalsten Dingen eine autonome
Identität zu verleihen. Die Wahrnehmung geht über das Dargestellte hinaus. Text: Lóránd Hegyi
Teresa Präauer Stella Rollig Vasilena Stoyanova.