Ab Mitte der 1940er Jahre als Reaktion auf die erschütternden Nachrichten über den Holocaust
und die anderen Gräueltaten des 2. Weltkriegs schuf George Grosz seine letzte große Werkreihe
bestehend aus Gemälden und Aquarellen: die "Stick Men". Der Abwurf der Atombomben am Ende des
Krieges und die Gefahr eines Dritten Weltkriegs potenzierten seinen Pessimismus hinsichtlich
der Zukunft der Menschheit. So stellte er seine "Stockmänner" als entmenschlichte und
ausgehungerte Wesen dar die ziellos durch eine verseuchte postapokalyptische Welt irren. Der
Katalog macht überdeutlich wie falsch das weit verbreitet Vorurteil ist Grosz sei während
seiner amerikanischen Jahre "weich" und unpolitisch geworden. Das Gegenteil ist der Fall: In
der Serie kulminieren die politischen und künstlerischen Überzeugungen seines lebenslangen
Kampfes. Die "Stick Men sind sein künstlerisches Vermächtnis das angesichts der aktuellen
Weltlage nicht aktueller und relevanter sein könnte. Text: Juerg Judin Pay Matthis Karstens
Alice Delage Karli Wurzelbacher.