Wie ein Hund! sagte er es war als sollte die Scham ihn überleben. Mit diesem Satz beendet
Franz Kafka seinen Roman Der Prozess und benennt ein zentrales Thema seines Schaffens: Die
Scham. Sie und viele andere mit dem Werk Kafkas verbundene Themen haben den Schriftsteller
tatsächlich überlebt und als kafkaesk eine allgemeingültige und immerwährende Eigenständigkeit
erlangt. Dort wo Angst Verzweiflung unheimliche und klaustrophobische Verhältnisse
bürokratische Enge sowie Machtmissbrauch herrschen wird oft eine gedankliche Brücke zu Kafka
geschlagen. Daraus haben viele Künstler*innen die im Zentrum der Ausstellung stehen wichtige
Impulse erhalten. In diesem Katalog werden Positionen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
zusammengefasst die sich explizit oder implizit auf Kafka beziehen. Figuren aus Erzählungen
und Romanen von Franz Kafka führen die einzelnen Themen ein: Der Offizier aus der Strafkolonie
Gregor Samsa aus der Verwandlung Karl Rossmann aus Der Verschollene der Landvermesser K. aus
dem Schloss das namenlose Tier aus dem Bau und natürlich Josef K. aus dem Prozess. Der Katalog
sprengt dabei die bildungsbürgerliche Kafka-Rezeption und richtet sich an ein breites Publikum.
Comics führen niedrigschwellig in die Thematik ein und zeigen unterschiedliche Facetten der
einzelnen Protagonisten aus Kafkas Schriften. Ed.: Helena Pereña. Künstler*innen:da Applebroog
Louise Bourgeois Berlinde De Bruyckere Janet Cardiff & George Bures Miller David Claerbout
Robert Crumb Robert Gober Rodney Graham Andreas Gursky Mona Hatoum Roni Horn Teresa
Hubbard Alexander Birchler Tetsuya Ishida Sebastian Jung Franz Kafka Konrad Klapheck
Alfred Kubin Maria Lassnig Via Lewandowsky David Zane Mairowitz Margot Pilz Paula Rego
Germaine Richier David Rych Anri Sala Heidrun Sandbichler Thomas Schütte Chiharu Shiota
Michael Sommer Ignacio Uriarte Maja Vukoje Jeff Wall Franz Wanner Cathy Wilkes