Das Hauptaugenmerk dieses Katalogs liegt auf dem späteren weniger beachteten Oeuvre Egon
Schieles. Stilistisch deutlich anders als in den früheren Arbeiten verarbeitet er hier private
und historische Ereignisse nach 1914. Egon Schiele ist vornehmlich für die expressionistischen
Gemälde und Zeichnungen bekannt in denen er sich ab 1910 bis ca. 1913 14 anhand der
menschlichen Figur mit der Zerrissenheit einer ganzen Generation auseinandersetzte. Weniger
präsent ist Schieles ab 1914 entstandenes späteres Oeuvre welches sich merklich von den
früheren Arbeiten unterscheidet. Nicht nur sein Strich beruhigte sich wurde fließender und
organischer die Dargestellten gewinnen zudem an körperlicher Fülle und Realitätsnähe. Private
wie historische Ereignisse ab 1914 wie der Kriegsausbruch seine Hochzeit mit Edith Harms und
das mühsame Leben als Soldat wirkten sich nachhaltig auf sein Schaffen aus. Unter anderem ist
in diesem Band das fast unbekannte Tagebuch (1915-1918) von Edith Schiele in dem sie ihre
Gedanken und Gefühle in den schwierigen Zeiten festhielt vollinhaltlich publiziert. Ed.:
Kerstin Jesse Jane Kallir Hans-Peter Wipplinger. Text: Sandra Dzialek Simone Hönigl Kerstin
Jesse Jane Kallir Hannes Leidinger.