Mit seinem Standardwerk ¿Eine Geschichte des amerikanischen Volkes¿ hat Howard Zinn die
Geschichtsschreibung revolutioniert: Hier standen erstmals nicht die großen politischen Figuren
im Vordergrund stattdessen versammelte er Erfahrungen und Perspektiven der sogenannten
'einfachen Bevölkerung'. Erzählt wurden nicht mehr die Erfolge der Eroberer sondern die
Verluste und die Gegenwehr der Besiegten und Unterjochten. Nicht im gehobenen Stil der
Herrschenden sondern in der ungeschmückten Sprache der Beherrschten wird hier Geschichte
greifbar gemacht. Sklav:innen Schwarze Native Americans Menschen aus der Arbeiterklasse und
Eingewanderte erhalten endlich das Wort. Mit diesem Buch prägte Zinn den Begriff der
'Geschichte von unten'. Seit der ersten Auflage vor über 40 Jahren ist Zinns unkonventionelle
Darstellung der amerikanischen Geschichte von Kolumbus bis zur Ära Clinton weltweit knapp vier
Millionen Mal verkauft worden. Rasch entwickelte es sich vom Geheimtipp unter Studierenden zu
einem Standardwerk an amerikanischen Schulen und Universitäten. In der einen Hälfte der USA
steht das Buch heute auf dem Lehrplan in der anderen Hälfte ist es aus den Bibliotheken
verbannt. Wer sich mit der jahrhundertelangem Geschichte der systematischen Ausbeutung und
Unterwerfung auseinandersetzen möchte kommt an diesem Buch nicht vorbei.