Grenzübergreifende Praktiken und Strukturen sind allgegenwärtig und gut dokumentiert. Dennoch
gibt es keine einheitliche Theorie des Transnationalismus. Diese zweite überarbeitete und
aktualisierte Auflage schlägt vor Transnationalismus als ein Ergebnis grenzübergreifender
Prozesse zu betrachten. Transnationalismus gleicht nicht einer Struktur sondern verweist auf
das was innerhalb der Strukturen passiert und fokussiert dessen Folgen. Transnationalismus
als Paradigma interessiert sich für Re-Konfigurationen der Macht und Arrangements lokaler
Kulturen die aufgrund der Porosität der Nationalstaaten und der globalen Vernetzung neue
Bedeutungen produzieren. Das transnationale Paradigma hilft das Aufeinandertreffen multipler
Zugehörigkeiten Praktiken und Dispositionen zu verstehen.»Soziale Beziehungen sind weder
grenzenlos noch beschränken sie sich auf das Innere einzelner Staaten. Die
Transnationalismusforschung fokussiert daher Institutionen und imaginäre Räume die durch
konkrete Verbindungen zwischen spezifischen Orten entstehen. Nowicka erfasst dieses schnell
wachsende und unübersichtliche Forschungsfeld präzise. Und sie greift in der zweiten
aktualisierten Auflage aktuelle Entwicklungen wie die Mobilitätseinschränkungen durch die
Pandemie oder juristische Innovationen im Umgang mit Flüchtenden aus der Ukraine auf. Dabei
gelingt es ihr konzeptionelle Klarheit mit reichhaltiger empirischer Forschung zu verbinden.
Entstanden ist nicht nur ein faszinierendes Lehrbuch für Studierende. Auch SpezialistInnen aus
der Migrationsforschung werden in diesem interdisziplinären Werk zahlreiche Anregungen
finden.«Prof. Dr. Anja Weiß Institut für Soziologie Universität Duisburg-Essen»Mit der
zweiten Auflage dieses Buches bietet Magdalena Nowicka nicht nur einen klar strukturierten und
sehr zugänglichen Überblick über die vielfältigen theoretischen methodologischen und
empirischen Fragen der Transnationalismusforschung sondern greift auch neueste Entwicklungen
in diesem interdisziplinären Forschungsfeld auf. So führt dieses Buch eindrücklich vor Augen
dass Transnationalismus nicht nur als ein migrationsbezogenes sondern als ein generelles
Phänomen zu verstehen ist das alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft und nachhaltig
prägt.«Dr. Sören Carlson Europa-Universität Flensburg Dezember 2023