Wenn Nikolaus Harnoncourt seine Sammlung von Aufsätzen Vorträgen und Vorlesungen Musik als
Klangrede nennt bekennt er sich damit zur Wiedergewinnung beredten Musizierens für das er
selbst mit seinem Ensemble Concentus musicus seit 1953 wegbereitend gewirkt hat. Harnoncourt
geht mit dem gegenwärtigen Musikleben streng ins Gericht: Es erscheint ihm als ein aufwendiges
Ornament um über die kulturelle Leere des Lebens hinwegzutäuschen. Dem stellt er die
Rückbesinnung auf ein verstehendes Hören entgegen mit dem Interpreten und Hörer gemeinsam
versuchen sich die vielen Sprachen und Stile der Musik vergangener Jahrhunderte wieder
zugänglich zu machen. Doch er verordnet nicht etwa den nostalgischen Rückblick auf originales
Barockspiel mit historischen Instrumenten: Hier ist Harnoncourt oft missverstanden worden.
Vielmehr setzt er sich mit der Alten Musik ihrer Spielweise und ihren Instrumenten auseinander
um Impulse für die heutige Musikpraxis zu gewinnen.Nikolaus Harnoncourt erläutert in diesem
Buch die Grundprinzipien seiner musikalischen Praxis die ihn in der gesamten Musikwelt berühmt
gemacht haben. Dabei geht es ihm nicht um die museale Interpretation Alter Musik sondern um
eine moderne Interpretation der Meisterwerke der Vergangenheit deren Impulse unsere
Hörgewohnheiten auf neue Fundamente stellen.