Evidenzbasierung und empirische Forschung scheinen mehr und mehr zum einzig legitimen Zugang
zur Bearbeitung sonderpädagogischer Fragestellungen sowie zum zentralen Beurteilungskriterium
für die Qualität sonderpädagogischer Forschung zu werden. Damit läuft die Sonderpädagogik aber
Gefahr sich selbst auf eine »angewandte Sozialtechnologie« zu reduzieren und sich damit ihrer
disziplinären Identität ihres Gegenstandes und vor allem ihrer Pädagogik zu berauben. Ein
Symptom für dieses Defizit kann im weitgehenden Fehlen eines nennenswerten theoretischen
Diskurses erkannt werden. Das vorliegende Buch stellt den dritten Band der »Studienbücher
Lernbeeinträchtigung« dar und widmet sich theoretischen Diskursen innerhalb der
Sonderpädagogik. Nach »Band 1: Grundlagen« und »Band 2: Handlungsfelder und Förderansätze« soll
Band 3 nun diskursiv bearbeitete Problemfelder aufgreifen und an einigen Stellen vertieft
bearbeiten. Folgende Fragen werden theoriegeleitet bearbeitet: Wie steht's mit der Inklusion?
Brauchen unsere Schüler überhaupt einen besonderen Namen? Wie lässt sich die Entstehung und
Aneignung von Neuem theoretisch fassen? Warum kommt es auf die Lehrer an? Welche diagnostischen
Kompetenzen brauchen Sonderpädagogen? Was verbirgt sich hinter kompetenzorientiertem
Unterricht? Wie verändert der Einsatz digitaler Medien das Unterrichten und die Schule? Was
muss ich wissen können und wollen um eine gute Lehrkraft zu sein? Zur Zielgruppe gehören
insbesondere Lehramtsstudierende die sich auf ihre Tätigkeit in einem inklusiven Schulsystem
vorbereiten.